Samstag, 22. März 2014

Gibt es eigentlich vom Museumsbund, ICOM etc. eine Stellungnahme zum Besuchertracking in Museen?

––– Die Zusammenfassung einer Twitterdiskussion –––

Der aktuellen Ausgabe vom Trends Watch-Magazin von der American Alliance of Museums kann man entnehmen, dass die Beobachtung/Überwachung von Besuchern und die Auswertung der erfassten Daten in den USA eine nicht unwesentliche Rolle spielt.

Deshalb verschickte ich oben zitierten Tweet sowie eine Mail an den Deutschen Museumsbund.



Eine sehr freundliche Dame vom DMB hat mir geantwortet, dass Ihr aktuell keine Stellungnahme oder Empfehlung bekannt ist und dass sie von Museumsseite so gut wie nie zu dem Thema angefragt werden. Sie wirkte keinesfalls uninteressiert am Thema, doch es scheint beim DMB aktuell keine Rolle zu spielen. Laut Katrin N. Hieke [@MuseumThings] sieht es bei der ICOM ähnlich aus. Der Museumsbund Austria [@Dingwelten] hat – auch wenn seine Kernthemen natürlich eher bei qualitativ hochwertiger Museumsarbeit, der Rettung von Sammlungen kleinerer Museen etc. liegen – Interesse am Thema, allerdings auch noch keine feste Position dazu.

Es scheint ein schwieriges Feld zu sein, in dem Vor- und Nachteile kaum gegeneinander abzuwägen sind. Gute Besucherzahlen vs. Datenschutz? Innovative Vermittlungsprojekte vs. Privatsphäre? Ein paar Nahe liegende Fragestellungen sind:

-> Ist es ein Unterschied, ob diese Daten durch Angebote im Web [z.B. Internetseite, Facebook etc.] oder vor Ort [Apps, Audioguide, Einlasssysteme, Kameras, Personal etc.] erfasst?
-> An welchen moralischen Maßstäben können sich Museen bei der Datenerfassung und -verarbeitung orientieren?
-> Wie kann/sollte man darüber informieren, welche Daten man wie erfasst?
-> Welche Datenerfassung macht aus Besuchersicht noch Sinn, welche ist übertrieben?
-> Kann man Maßnahmen, die für die Sicherung der Objekte unumgänglich sind, in der Besucherevaluation zweitverwerten?

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